
Bodenloser Siebträger – Darum solltest du ihn unbedingt ausprobieren
Wenn du eine Siebträgermaschine zu Hause hast – egal ob du gerade erst einsteigst oder schon tief im Barista-Game bist – dann gibt es ein Zubehörteil, das du dir unbedingt näher anschauen solltest: den bodenlosen Siebträger. Warum das Teil nicht nur stylisch aussieht, sondern auch echte Vorteile bringt, erfährst du in diesem Beitrag.
Was ist ein bodenloser Siebträger überhaupt?
Ein bodenloser Siebträger (auch „Naked Portafilter“ genannt) ist ein Siebträger ohne Ausläufe. Statt dass der Espresso durch zwei Metallröhrchen (die typischen Doppelausläufe) in deine Tasse läuft, tropft oder fließt der Espresso bei einem bodenlosen Siebträger direkt vom Sieb in die Tasse – und zwar sichtbar. Du siehst also ganz genau, wie der Kaffee extrahiert wird.
Die Vorteile eines bodenlosen Siebträgers
1. Schnellere Aufheizzeit
Ein klassischer Siebträger mit Ausläufen besteht aus mehr Metallmasse, die aufgeheizt werden muss. Beim bodenlosen Modell entfällt das – die geringere Masse erwärmt sich schneller, was bedeutet: schneller bereit für den nächsten Espresso.
2. Einfacheres Tampen
Ohne störende Ausläufe lässt sich der bodenlose Siebträger gerade auf die Tampermatte auflegen. So bekommst du eine saubere, gleichmäßige Tamperfläche – besonders praktisch für alle, die ihre Technik verbessern wollen.
3. Die Extraktion sichtbar beobachten
Das ist der wohl größte Vorteil: Du kannst bei der Zubereitung direkt sehen, wie der Espresso aus dem Kaffeepuck läuft. Das macht nicht nur optisch was her, sondern gibt dir auch wichtige Hinweise: Läuft der Espresso gleichmäßig? Gibt es Channeling (also Risse im Kaffeepuck)? Ist die Farbe stimmig?
4. Fehler schnell erkennen
Ein schräger Tamper? Ungleichmäßig verteiltes Kaffeemehl? Mit einem normalen Siebträger würdest du das kaum merken – aber beim bodenlosen Modell siehst du’s sofort: der Espresso fließt dann nur auf einer Seite raus oder spritzt sogar.
5. Besserer Geschmack
Da der Espresso direkt in die Tasse läuft, geht weniger Hitze verloren. Das Ergebnis: ein wärmerer, aromatischerer Shot – besonders wichtig, wenn du auf Nuancen und Balance achtest.
Gibt es auch Nachteile?
1. Kein Einzelbezug
Da es keine getrennten Ausläufe gibt, kannst du keine zwei Einzelshots auf einmal beziehen. Der bodenlose Siebträger eignet sich daher eher für Einzelpersonen oder Kaffeenerds, die bewusst doppelte Shots trinken.
2. Spritzen bei Fehlern
Wenn du Channeling hast oder der Kaffeepuck schlecht vorbereitet ist, kann es ziemlich spritzen. Tipp: Stell deine Tasse möglichst nah an den Siebträger – oder nutze eine kleine Erhöhung unter der Tasse, falls deine Maschine das zulässt.
Für wen lohnt sich der Umstieg?
Ein bodenloser Siebträger ist ideal für:
- Anfänger, die ihre Technik verbessern wollen (durch Sichtkontrolle)
- Fortgeschrittene, die das Maximum aus ihrer Maschine herausholen wollen
- Neugierige Kaffeetrinker, die mehr Kontrolle über ihre Extraktion wollen
- Alle, die einfach Lust haben, ihre Espressoshots live zu beobachten – es ist ein bisschen wie Kaffeemagie
Fazit: Upgrade mit echtem Mehrwert
Ein bodenloser Siebträger ist kein Muss – aber ein echtes „Nice-to-have“ mit Lerneffekt. Für rund 40–90 € bekommst du ein Tool, mit dem du deine Zubereitung sichtbarer, präziser und vielleicht sogar leckerer machst.
Wenn du deinen Espresso und deine Technik ernst nimmst, ist das eine der sinnvollsten Investitionen im Zubehörbereich.
FAQ: Bodenloser Siebträger
Was kostet ein bodenloser Siebträger?
Je nach Marke und Modell zwischen 40€ und 90 €. Achte darauf, dass er zu deiner Maschine passt (z. B. 58 mm Durchmesser).
Passt der auf jede Espressomaschine?
Fast jede Maschine hat einen passenden bodenlosen Siebträger – du brauchst nur den richtigen Durchmesser.
Wie reinigt man ihn?
Da keine Ausläufe im Weg sind, ist die Reinigung tatsächlich sehr einfach – warmes Wasser reicht oft schon aus.
Noch ein Tipp zum Schluss:
Wenn du das erste Mal mit einem bodenlosen Siebträger arbeitest: Halte deine Kamera bereit. Die ersten perfekten Extraktionen sehen einfach fantastisch aus – und sind ein kleiner Barista-Meilenstein!
Du willst mehr über Espresso & Zubereitung wissen? Dann hör gerne mal in unseren Podcast rein. Hier geht's zur Übersicht unserer Folgen: Roastbears Talk - Der Kaffee Podcast